Schweizweit sind schon heute bis zu 10‘000 Stellen im Pflegebereich nicht besetzt. Trotz der klaren Annahme der Pflegeinitiative sieht der Regierungsrat keinen Anpassungsbedarf bei den Löhnen. Dies geht aus seiner Antwort auf ein dringliches Postulat von Grünen, Mitte und SP hervor.
Um eine immer schneller ansteigende Zahl von Berufsaussteigenden in der Pflege – den «Pflexit» – zu verhindern, müssen die Arbeitsbedingungen jetzt rasch und wirksam verbessert werden. Auch in anderen Gesundheitsberufen verstärkt sich der Fachkräftemangel. Hier soll gehandelt werden, bevor die Situation so prekär wird wie in der Pflege. SP und Grüne haben deshalb im Kantonsrat zwei Motionen eingereicht:
1. Die Pflegeinitiative muss im Kanton Zürich rasch umgesetzt werden
Der Bundesrat hat klar festgehalten, dass bei der Umsetzung der Pflegeinitiative die Kantone in der Pflicht sind. Die Motion von Grünen und SP verlangt, dass der Regierungsrat seine Verpflichtung anerkennt und die Arbeitsbedingungen sowie die Pflegequalität rasch verbessert.
Ohne Massnahmen könnten bis 2030 bis zu 70‘000 Stellen in der Pflege unbesetzt bleiben. Dieses für die Menschen bedrohliche Szenario muss verhindert werden.
2. Die Kosten für die Praxisausbildung für Gesundheitsberufe müssen abgegolten werden
In der Motion von SP und Grünen wird gefordert, dass in Zürich – wie in anderen Kantonen auch – ungedeckte Kosten für die Betreuung der Auszubildenden in Gesundheitsberufen (EFZ, HF, FH) abgegolten werden. Damit kann nicht nur die Anzahl Ausbildungs- und Studienplätze, sondern auch die Qualität der Betreuung erhöht werden.
SP und Grüne setzen sich dafür ein, dass alle Menschen, die heute und in Zukunft Pflege und Behandlung benötigen, diese mit Sicherheit auch erhalten.
