2x Ja zur Trinkwasser- und Pestizid-Initiative

Mehr als eine Million Menschen trinken in der Schweiz heute pestizidbelastetes Wasser. Dagegen müssen wir dringend etwas unternehmen. Denn ohne sauberes Wasser können wir nicht leben.

Wussten Sie, dass die Hälfte der Menschheit die Hälfte ihres Lebens damit verbringen, Trinkwasser zu suchen und zu transportieren? Seit uns das unser Geographielehrer vor 40 Jahren erzählte, sage ich jeden Tag danke, wenn ich das erste Mal einen Wasserhahn benutze. Es ein grosses Privileg, dass wir hier in der Schweiz Trinkwasser von bester Qualität jederzeit und überall beziehen können. Umso erschreckter war ich, als ich erfuhr, dass ausgerechnet hier bei uns das Grund- und Trinkwasser durch Pestizide bedroht ist. Mehr als eine Million Menschen trinken in der Schweiz heute pestizidbelastetes Wasser. Ich hätte nie gedacht, dass das ausgerechnet im Wasserland Schweiz so sein könnte.

Da Bundesbern – trotz fleissigen Vorstössen unsererseits – kaum reagiert hat, haben besorgte Bürger:innen gleich zwei Initiativen lanciert. Die «Trinkwasser-Initiative» verlangt Direktzahlungen nur noch an Landwirtschaftsbetriebe, die keine Pestizide und keine prophylaktischen Antibiotika einsetzen und ihre Tierbestände mit dem auf dem Betrieb produzierten Futter ernähren können (das senkt Tierbestände, damit Gülle, damit grundwasserbelastendes Nitrat). Die «Pestizid-Initiative» verlangt, dass der Einsatz von Pestiziden in der landwirtschaftlichen Produktion, in der Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse und in der Boden- und Landschaftspflege verboten werden. Ebenso dürfen keine Lebensmittel mehr eingeführt werden, die synthetische Pestizide enthalten oder mithilfe solcher hergestellt worden sind.

Ohne sauberes Wasser können wir nicht leben, ohne Pestizide schon.

Jacqueline Badran, Nationalrätin

Wir haben die Pflicht, inländische Produktion von Nahrungsmitteln mit Trink- und Grundwasserschutz in Einklang zu bringen. Leider weigerte sich das Parlament einen Gegenvorschlag zu den Initiativen zu erarbeiten. Die Agrarlobby glaubt, sie könne die beiden Initiativen mit dem Argument abtun, sie seien «zu extrem». Mit Verlaub: extrem ist, wenn wir Produktionsbedingungen zulassen, die unser Wasser, unseren Lebensraum und unsere Gesundheit auf Jahrzehnte hinaus gefährden. Denn Wasser kann durch nichts, aber auch gar nichts ersetzt werden.

So bleibt uns nichts anderes übrig, als die beiden Initiativen zu unterstützen. Denn es ist ganz einfach: Ohne sauberes Wasser können wir nicht leben, ohne Pestizide schon.

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