Nicht nur bei den Unternehmenssteuer-Reformen, sondern auch bei der Energiestrategie 2050 greift der Nationalrat massiv in die Steuerhoheit des Kantons und der Gemeinden ein. Und dies ohne auch nur im entferntesten Folgen und Steuerausfälle zu kennen und zu berücksichtigen.
Letzte Woche beschloss der Nationalrat Steuererleichterungen in Milliardenhöhe zu Gunsten der Immobilieneingetümer. Dies entgegen dem entschiedenen Willen des Ständerats, der einstimmigen Finanzdirektoren und des Bundesrats.
Neu sollen Steuerabzüge auf wertvermehrenden Investitionen für energetische Sanierungen auf 4 Jahre gestreckt werden können. Dies sowohl im Geschäfts- als auch im Privatvermögen.
Ausgeweitet wurden diese Steuerabzüge ebenfalls auf Ersatzneubauten.Diese Subventionen sollen ohne Koppelung an ein energetisches Verbesserungsziel fliessen.
Sämtliche Studien zeigen klar, dass direkte Beihilfen, wie sie im Rahmen des Gebäudeprogramms möglich sind, deutlich effektiver und effizienter sind als indirekte Subventionen über Steuerabzüge, die vor allem hohe Mitnahmeeffekte produzieren.
Die SP steht seit Jahrzehnten überzeugt hinter den Zielen der Energiestrategie. Solche sinn- und wirkungslosen Steuersubventionen, die zu Milliardenausfällen führen, lehnt die SP klar ab.
Deshalb hat die SP im Kantonsrat und diversen Gemeinden Vorstösse eingereicht, um die Höhe der Steuerausfälle zumindest annähernd abschätzen zu können. So kann wenigstens sehenden Auges abgeschätzt werden, wie die Immobilienbranche die eidgenössischen Räte als Selbstbedienungsladen missbraucht.