Flassbeck kritisierte die einseitige Fokussierung der europäischen Staaten auf exportorientierte Wettbewerbspolitik. In einer Weltwirtschaft kann es keinen Export geben, erklärte er, ausser man verkehre mit der Venus oder dem Mars. Und: Wer exportieren will, braucht einen Schuldner. Wenn dieser aber, wie im Fall von Griechenland, nicht mehr zahlungsfähig ist, dann funktioniert das System nicht mehr.
Trotz der aktuellen Nullzinspolitik bleiben die Investitionen aus, weil es keine Käufer für das Produzierte gibt. Flassbeck betonte darum, dass ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum nur möglich ist, wenn es mehr Verteilungsgerechtigkeit gibt und die realen Löhne wieder steigen. Denn wenn die Menschen das, was sie produzieren nicht kaufen können, funktioniert das System nicht.
Diskussionslos und einstimmig beschloss die Delegiertenversammlung zudem, die Ständeratskandidatur des Grünen Bastien Girod zu unterstützen. Nach dem Zustandekommen der Listenverbindung gelte es nun auch im Ständeratswahlkampf, die linken Stimmen zu bündeln, wie Parteipräsident Daniel Frei zur Begründung des Antrages der Geschäftsleitung meinte.
Ebenfalls einstimmig fassten die Delegierten die Nein-Parole zum Referendum gegen die Limmattalbahn. Die SP unterstützt diese sinnvolle Investition in die Zukunft mit Überzeugung.