Kulturlandinitiative: Bürgerliche Arroganz verhindert griffige Umsetzung

Die Zür­che­rin­nen und Zür­cher wol­len das Kul­tur­land und die öko­lo­gisch wert­vol­len Flächen im Kan­ton schüt­zen und haben die Kul­tur­lan­di­ni­tia­tive an­ge­nom­men. Die SP will nun eine grif­fige Um­set­zung auf Ge­set­zes-​Ebe­ne. Die bür­ger­li­che Wei­ge­rung, auf die Um­set­zungs­vor­lage der Re­gie­rung ein­zu­tre­ten, ist un­ver­ständ­lich.

Das Zür­cher Stimm­volk hat am 17. Juni 2012 mit 54.5% klar «Ja» zur Kul­tur­lan­di­ni­tia­tive ge­sagt. Die In­itia­tive ver­langt eine Ein­däm­mung der Zer­sied­lung sowie den Er­halt des Kul­tur­lands und der öko­lo­gisch wert­vol­len Flächen. Dank einer aus­ser­ge­wöhn­li­chen Stadt-​Land-​Al­li­anz hat sich die städ­ti­sche Be­völ­ke­rung zu­sam­men mit Wäh­le­rin­nen und Wäh­lern aus länd­lich ge­präg­ten Re­gio­nen im Kan­ton durch­ge­setzt.

Für die SP ist das Nicht-​Ein­tre­ten auf den vom Re­gie­rungs­rat vor­ge­leg­ten Ge­set­ze­s­ent­wurf eine Ver­wei­ge­rung der Dis­kus­sion und stellt eine grobe Miss­ach­tung des Volks­wil­lens dar. Der neue Richt­plan reicht nicht aus, um Land­schaf­ten zu er­hal­ten. Ers­tens er­füllt der neue Richt­plan die For­de­run­gen der In­itia­tive nur teil­wei­se. Zwei­tens kann eine Teil­re­vi­sion je­der­zeit den Richt­plan ver­wäs­sern. Diese Be­fürch­tung ist in­so­fern be­grün­det, als von der Re­vi­si­ons­mög­lich­keit rege Ge­brauch ge­macht wur­de. Nur mit­tels einer Re­ge­lung im Pla­nungs-​ und Bau­ge­setz kön­nen die For­de­run­gen der In­itia­tive si­cher­ge­stellt wer­den.

Es zeigt sich bei die­ser Dis­kus­sion deut­lich, wel­che In­ter­es­sen im bür­ger­li­chen Lager ver­tre­ten wer­den. Mit aller Kraft stemmt man sich gegen einen wirk­sa­men Land­schafts­schutz, um die Mög­lich­keit von Im­mo­bi­lien-​Spe­ku­la­tion und an­dere fi­nan­zi­elle In­ter­es­sen ei­ni­ger We­ni­ger zu schüt­zen. Dies ist auch bei der Richt­plan-​De­batte klar zum Vor­schein ge­tre­ten (z.B. Ge­wer­be­ge­biet Bis­wind, Ar­beits­platz­ge­biet Sihl­hof).

Die SP tritt auf den Ge­set­zes­vor­schlag des Re­gie­rungs­rats mit ei­ni­gen Prä­zi­sie­run­gen be­züg­lich Land­ab­tausch und Kom­pen­sa­tion für Sied­lungs­ge­biete ein. Sie will eine Ver­dich­tung in den Stadt­land­schaf­ten und ur­ba­nen Wohn­land­schaf­ten er­rei­chen. Wir ver­lan­gen zu­dem, dass jede zu­sätz­li­che Aus­nut­zung mit einem Mehr­wert­aus­gleich zu­guns­ten der All­ge­mein­heit be­glei­tet wer­den muss.

Aus­kunft er­teilt:
Sa­bine Zieg­ler, Kan­tons­rätin, Mit­glied Kom­mis­sion für Pla­nung und Bau, 079 639 93 43

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