Elternzeit droht an GLP zu scheitern

Die vorberatende Kommission des Kantonsrates lehnt sowohl die Elternzeit-Initiative der SP als auch einen Gegenvorschlag ab. Brisant dabei: Ausgerechnet die GLP verhindert mit ihrem Nein zum Gegenvorschlag die Kompromisslösung mit je 14 Wochen Elternzeit – obwohl sie in ihrem Programm genau das fordert.

Elternzeit fördert die Gleichstellung, denn sie verringert Diskriminierung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt und stärkt die Beziehung zwischen Eltern und Kind. Die Schweiz liegt mit 14 Wochen Mutterschaftsurlaub und zwei Wochen Vaterschaftsurlaub weit hinter ihren europäischen Nachbarn zurück. Der Kanton Zürich soll als Vorbild voran gehen und eine paritätische Elternzeit von je 18 Wochen für Mütter und Väter einführen. Das fordert eine Volksinitiative der SP Kanton Zürich.

Kompromissvorschlag scheitert am Njet der GLP

In der vorberatenden Kommission scheiterte nun sowohl die Volksinitiative als auch ein von der Mitte eingebrachter Gegenvorschlag von je 14 Wochen pro Elternteil. Grund dafür ist die Ablehnung von Initiative und Gegenvorschlag durch die GLP. Dies, obwohl sie sich in ihrem familienpolitischen Programm ausdrücklich für eine Elternzeit ausspricht, die für beide Elternteile gleich lang sein soll: «Die Elternzeit fördert die Gesundheit von Mutter und Kind, stärkt die Beziehung zwischen Vater und Kind, dient der Gleichstellung von Mann und Frau auf dem Arbeitsmarkt, insbesondere wirkt es gegen die die Diskriminierung von jungen Frauen.»

«Eine Elternzeit im Kanton wäre ein wichtiges Signal für die Gleichstellung schweizweit und ein wesentlicher Fortschritt für neue Eltern im Kanton Zürich. Dass sich dafür – und nicht einmal für den Gegenvorschlag – keine progressive Mehrheit im Kantonsrat findet, ist enttäuschend», so Min Li Marti, SP-Nationalrätin und Co-Präsidentin des Initiativkomitees.

Andreas Daurù, Kantonsrat und Co-Präsident der kantonalen SP, appelliert deshalb an die Mitglieder und Wähler:innen der GLP: «Ich hoffe sehr, dass sie ihre Kantonsratsfraktion bis zur Schlussabstimmung im Rat daran erinnern, was in ihrem Programm steht und wofür sie sie gewählt haben. Sonst scheitert die Elternzeit im Kantonsrat an der GLP.»

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