Mit 14 Wochen Mutterschaftsurlaub und nur gerade zwei Wochen Vaterschaftsurlaub hinkt die Schweiz ihren europäischen Nachbarn weit hinterher. Mit ihrer Elternzeit-Initiative fordert die SP Kanton Zürich deshalb je 18 Wochen Elternzeit für Mütter und Väter. Denn Elternzeit fördert die Gleichstellung, wirkt der Diskriminierung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt entgegen und stärkt die Beziehung zwischen Eltern und Kind.
GLP bricht ihr Wahlversprechen
Die rechtskonservative Mehrheit im Kantonsrat lehnt nun sowohl die Initiative als auch den von der Mitte eingebrachten Gegenvorschlag von je 14 Wochen pro Elternteil ab. Ausschlaggebend für das Scheitern des Elternzeit-Kompromisses ist ausgerechnet die GLP – obwohl sie sich in ihrem familienpolitischen Programm ausdrücklich für eine paritätische Elternzeit ausspricht – also für genau das, was mit Initiative und Gegenvorschlag auf dem Tisch lag.
«Dass die GLP ihren Wählerinnen und Wählern eine Elternzeit verspricht und diese dann im Kantonsrat eigenhändig abschiesst, ist schon ein starkes Stück», sagt Andreas Daurù, SP-Kantonsrat und Co-Präsident der SP Kanton Zürich. Das letzte Wort hat nun die Zürcher Bevölkerung, die voraussichtlich im Mai 2022 über die Elternzeit-Initiative abstimmen wird.
Die Bevölkerung hat das letzte Wort
«Eine Elternzeit im Kanton Zürich wäre nicht nur ein wesentlicher Fortschritt für neue Eltern, sondern auch ein attraktiver Standortvorteil für die Unternehmen im Kanton und ein wichtiges Signal für die Gleichstellung in der ganzen Schweiz», so Min Li Marti, SP-Nationalrätin und Co-Präsidentin des Initiativkomitees.
Und Andreas Daurù ergänzt: «In den letzten Wochen haben wir für die Elternzeit viel Zuspruch erhalten – auch aus dem Umfeld der GLP. Und hunderte Menschen aus dem ganzen Kanton haben bereits Fahnen und Kinderwagendreiecke bestellt. Das stimmt mich optimistisch. Gemeinsam setzen wir uns nun mit aller Kraft für ein Ja zur Elternzeit im Kanton Zürich ein!»