Bonzen müssen Verantwortung übernehmen

Ende Februar beginnt die JUSO Kanton Zürich für die Bonzensteuerinitiative Unterschriften zu sammeln. Höchste Zeit zu erfahren, worum es eigentlich geht.

Ein Prozent Vermögenssteuer für alle Vermögen über 2 Millionen, das ist die Forderung der Bonzensteuer.
Heute besitzt ein Prozent Superreiche gleich viel wie die übrigen 99 Prozent der Bevölkerung zusammen. Dies zeigt, wie ungerecht die Vermögen verteilt sind. Schon seit 30 Jahren geht die Vermögensschere immer weiter auseinander. Es gibt heute mehr Vermögenslose als vor 20 Jahren. 1991 waren es noch gut 25, 2003 sind es schon gut 27 Prozent der Bevölkerung, die weniger als 71`000 Franken besitzen. Im Kanton Zürich besitzen die drei Reichsten gleich viel wie 412’000 andere Einwohnerinnen und Einwohner. Die Vermögen konzentrieren sich immer mehr in den Händen weniger, die Verteilung wird immer ungerechter.
Diese Tendenz wird von der Steuerpolitik unseres Kantons sogar noch unterstützt, denn während der letzten 20 Jahre wurden immer wieder Steuergeschenke an die Superreichen entrichtete. In dieser Zeit wurden im Kanton Zürich zum Beispiel die Erbschaftssteuer für direkte Verwandte, die Schenkungssteuer und die Handänderungssteuer abgeschafft. Dies führte zu Mindereinnahmen, die mit Sparprogrammen kompensiert werden, wie dem San10, dem aktuellen Sanierungsprogramm, das unter anderem Kürzungen bei der Bildung und der Prämienverbilligung beinhaltet.
Der Mittelstand und die tiefen Einkommen haben unter dieser Politik der leeren Kassen der Bürgerlichen zu leiden, denn sie profitieren nicht von den Steuergeschenken an die Bonzen. Zudem zahlen sie mehr Steuern, als wenn das System gerecht wäre, denn wenn bei den Reichsten die Steuern tief sind, muss dies die restliche Bevölkerung ausgleichen. Und sie werden am härtesten von der Abbaupolitik getroffen.
So kann es nicht weiter gehen. Wir wollen einen starken Kanton Zürich, der seiner Rolle gerecht werden und die nötigen Ausgaben tätigen kann. Das ist nur möglich, wenn die Reichen ihre Verantwortung gegenüber der Allgemeinheit wieder wahrnehmen und einen angemessenen Beitrag an die Gesellschaft leisten.
Denn breite Schultern können auch mehr Steuerlast tragen. Es kann nicht sein, dass ein paar Bonzen enorme Vermögen bunkern und der Rest der Gesellschaft nichts davon hat. Durch die Bonzensteuer kommt das Geld über staatliche Leistungen wieder allen zugute. Die meisten profitieren davon, denn von der Bonzensteuer ist nur ein Prozent der Bevölkerung betroffen.

Mit der Bonzensteuer fordern wir eine Wende in der Steuerpolitik: Anstatt dass weiterhin im Interesse von ein paar Bonzen gehandelt wird, wollen wir einen starken Kanton Zürich für die ganze Bevölkerung.

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