Dieser Entscheid des neu gewählten Stiftungsrates der BVK ist ein Skandal und zeigt, dass der Arbeitgeberseite in diesem Gremium jegliches Fingerspitzengefühl fehlt! Man erinnert sich: Die BVK hat erst kürzlich für die Teil-Ausfinanzierung ihrer Unterdeckung Steuergelder in der Höhe von zwei Milliarden Franken erhalten.
Im Nachgang zur Korruptionsaffäre und deren politischer Aufarbeitung durch die parlamentarische Untersuchungskommission war viel von Kulturwandel und frischem Wind die Rede. Ein Trugschluss: Offenbar haben alle Arbeitnehmer-VertreterInnen gegen die Lohnerhöhung und alle Arbeitgeber-VertreterInnen dafür votiert. Es ist in der BVG-Branche völlig unüblich, knappe Entscheide gegen die geschlossene Vertretung der Arbeitnehmenden durch zu drücken.
Es rächt sich nun auch, dass die Regierung darauf verzichtet hat, selber im Stiftungsrat der BVK Einsitz zu nehmen. Es ist kaum anzunehmen, dass Finanzdirektorin Ursula Gut nach ihren bisherigen Erfahrungen mit der BVK einem solchen Antrag zugestimmt hätte.
Dass es mit den Löhnen von PK-Chefs auch anders geht, beweisen viele andere öffentlich-rechtlichen Pensionskassen: die Löhne der Leiter der städtischen Pensionskassen von Winterthur und Zürich richten sich nach den jeweiligen städtischen Lohnreglementen.
Der neue Stiftungsrat hat den Auftakt mit der neu organisierten BVK gründlich vermasselt. In einem Postulat, das die SP gestern gemeinsam mit der SVP eingereicht hat, wird der Regierungsrat aufgefordert, sich beim Stiftungsrat für eine Rückgängigmachung des Entscheides auszusprechen.