Eine Mehrheit der Kommission für Planung und Bau (KPB) würde das interkantonale Konkordat zur Vereinbarung über die Harmonisierung der Baubegriffe begrüssen. Bedingung ist die Übernahme von schweizweit einheitlichen Baubegriffen und Messwerten ohne materielle Änderungen. Die SP befürwortet diese sinnvolle Harmonisierung.
Die FDP hat nun aber in letzter Minute in der Kommission erhebliche materielle Änderungen am Planungs- und Baugesetz (PBG) durchgedrückt. Diese PBG-Änderung steht in keinem Zusammenhang mit dem Konkordat. Sie macht eine erneute Vernehmlassung bei den Gemeinden zwingend nötig, will man die demokratische Legitimation dieses Verfahrens nicht untergraben. Inhaltliche Änderungen müssen im ordentlichen parlamentarischen Verfahren eingebracht und nötigenfalls durch eine Volksabstimmung bestätigt werden. Das Hereinschmuggeln von gewichtigen PBG-Änderungen quasi durch die Hintertür lehnt die SP entschieden ab.
Konkret führen die durch die FDP eingebrachten Änderungen zu einer markanten Erhöhung der Ausnützung und somit zu noch grösseren Wohneinheiten ohne Mehrwertabschöpfung. Die Anträge der FDP bezwecken eine Veränderung der Dichte über wohnhygienisch und ästhetisch fragwürdige Massnahmen. Eine grössere Ausnützung von Unter- und Dachgeschossen, grössere Balkone und Wintergärten sind einzig und allein im Interesse der Baulobby. Die daraus folgenden weiteren Mieterhöhungen gehen wieder zu Lasten der Bevölkerung. Die SP setzt sich für kluge Verdichtungsmassnahmen mit grösserer Ausnützung ein. Dies soll durch zusätzliche Vollgeschosse erreicht werden und nicht durch grössere Wintergärten oder Balkone.
Die selbst ernannte Bürokratie-Abbauer-Partei FDP riskiert mit Ihren Anträgen, dass der Kantonsrat das Konkordat als gesamtes ablehnt. Sie provoziert damit indirekt eine Bundeslösung. Mit den PBG-Änderungen durch die Hintertür läuft man Gefahr, dass der Kantonrat zwar die PBG Änderungen annimmt, ohne jedoch dem interkantonalen Konkordat beizutreten. Wird die Vorlage im Parlament abgelehnt, verliert der Kanton Zürich seine Mitsprache bei einer Weiterentwicklung der schweizerischen Harmonisierung.