Gleicher Lohn für gleiche Arbeit – auch im Kindergarten

Geht es nach dem Regierungsrat, sollen Kindergartenlehrpersonen künftig den Lehrpersonen auf der untersten Primarstufe gleichgestellt werden – zumindest in der Lohnstufe. Die Erfüllung dieser SP-Forderung ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Nun braucht es weitergehende Schritte: Für 100% Arbeit soll auch 100% Lohn bezahlt und das Förderangebot im Kindergarten der Primarstufe gleichgesellt werden.

Die Schule ist in Bewegung. Mit dem Lehrplan 21 werden Kindergarten und die ersten beiden Schuljahre der gleichen Stufe, dem ersten Zyklus zugeordnet. An der PH wird seit einigen Jahren der Studiengang Kindergarten und Unterstufe (KUst) für den gesamten ersten Zyklus angeboten und auch gut nachgefragt. Kindergartenlehrpersonen und Primarschullehrpersonen haben heute also dieselbe Ausbildung, die Entlöhnung ist jedoch unterschiedlich.

Darum hat sich die SP seit mehreren Jahren im Kantonsrat dafür eingesetzt, dass die Kindergartenlehrpersonen gleichberechtigt entlöhnt werden. Dass die Bildungsdirektion dieser Forderung folgt und einen Weg gefunden hat, alle Kindergartenlehrpersonen, auch diejenigen, die früher ausgebildet wurden, in die Lohnstufe 19 einzureihen, ist sehr erfreulich. Damit dies möglich wurde, brauchte es jedoch starken Druck aus der Bevölkerung, von Parteien und Verbänden und vor allem auch aus dem Kantonsrat. Nun ist es an Letzterem, die Vorlage des Regierungsrats auch anzunehmen.

Dass Kindergartenlehrpersonen nun in dieselbe Lohnstufe wie die Primarlehrpersonen im ersten Zyklus eingereiht werden, ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Denn so wird die Attraktivität des Berufs, die Zufriedenheit der Lehrpersonen und letztlich auch die Qualität im Kindergarten gesteigert. Das ist dringend notwendig, aber es bleibt immer noch viel zu tun.

Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, es bleibt aber noch viel zu tun

Im Kindergarten fehlen Lehrpersonen und heilpädagogische Fachpersonen, was für die Schulleitungen eine grosse Herausforderung ist und für die Schülerinnen und Schüler ein Problem darstellt. Im Kindergarten fehlen Lehrpersonen auch darum, weil Kindergartenlehrpersonen nach wie vor nicht 100% Lohn erhalten, wenn sie eine Klasse führen, sondern nur 87%. Die SP hat darum in einem weiteren Vorstoss 100% Lohn für 100% Arbeit gefordert. Der Vorstoss ist mit einer Mehrheit überwiesen worden. Eine Vorlage der Regierung sollte bald kommen.

Es gibt aber noch weiteren Handlungsbedarf: Die Kinder, die in den Kindergarten eintreten, sind sehr unterschiedlich in ihrer Entwicklung. Jedes Jahr treten auch Kindergartenkinder mit besonderen Bedürfnissen in den 1. Kindergarten ein. Trotzdem sind im Kindergarten weniger Stunden integrativer Förderung vorgesehen als in den ersten beiden Schuljahren – obwohl es sogar mehr bräuchte! Die SP fordert daher das gleiche Angebot auf gleicher Stufe: Es sollen mindestens 0.5 Lektionen Integrativer Förderung pro 100 Kinder angeboten und eingesetzt werden, wie es auch in der ersten und zweiten Klasse vorgesehen ist.

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