Die Dankesschreiben an die besten Steuerzahler/innen ist ein Kniefall vor der Steuer-Elite und eine Ohrfeige für alle anderen.
In der Steuerdebatte wird von ein paar Reichen immer wieder mit Wegzug gedroht, sollte der Staat nicht kuschen und die Steuern nicht senken.
Dass die beiden links-grünen Städte Zürich und Winterthur ihre Aktion als Wertschätzung gegenüber der Crème de la Crème verteidigen, ist in doppelter Hinsicht höchst fragwürdig: einerseits geht dabei vergessen, dass Steuern zu zahlen keine freiwillige Gabe an den Staat darstellt, sondern schlicht Pflicht ist. Andererseits teilt der Stadtrat mit dieser Aktion die Steuerzahler/innen in Gruppen ein, obwohl er eigentlich alle Menschen gleich behandeln sollte. Was ist mit all denen, die nicht Millionen besitzen, aber ebenfalls jährlich ihre Steuern pflichtbewusst bezahlen und dabei tief in ihre Tasche greifen müssen? Jede/r zahlt Steuern nach der eigenen wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit. Die, die mehr haben, geben auch mehr. Das hat nicht mit Grosszügigkeit zu tun, die belohnt werden soll, sondern ist eine Selbstverständlichkeit in unserer Demokratie.