Nachdem im Zürcher Bildungswesen vor ihrem Amtsantritt 2003 einige Unruhe herrschte, gelang es Regine Aeppli, mit viel Umsicht notwendige Reformen umzusetzen und mit allen Schulakteuren einen vertrauensvollen und konstruktiven Dialog zu führen. Mehrfach überzeugte sie die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger an der Urne von wichtigen bildungspolitischen Vorhaben und stärkte damit die gesellschaftliche und politische Akzeptanz der Zürcher Bildungsinstitutionen. An der Volksschule wurden flächendeckend Schulleitungen eingeführt, der Unterricht individueller auf die Schülerinnen und Schüler ausgerichtet und im ganzen Kanton Tagesstrukturen geschaffen. Mit einer neuen Ausbildung für Quereinsteiger und einer Lohnrevision konnte der drohende Lehrermangel erfolgreich bekämpft werden.
Stark machte sich Regine Aeppli für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Auch hier konnte sie entscheidende Verbesserungen durchsetzen: Dank neuer gesetzlicher Regelungen finden Eltern heute für ihre Kinder sowohl im Vorschulalter als auch während der Schulzeit einen Betreuungsplatz. Fast 40’000 Kinder profitieren im Kanton Zürich inzwischen von verschiedenen Betreuungsangeboten.
Ebenfalls eine zukunftsweisende Entwicklung durchliefen die Fachhochschulen. Sie haben ein geschärftes Profil erhalten und sich zu einem attraktiven Angebot für Studierende entwickelt, die aus der Berufsbildung kommen. Mit den Standorten auf dem Sulzer-Areal in Winterthur, an der Europa-Allee (Pädagogische Hochschule) und auf dem Toni-Areal (Hochschule der Künste) in Zürich sind Bildungszentren mit grosser Ausstrahlung entstanden.
Eintreten für mehr Chancengleichheit
Als überzeugte Sozialdemokratin hatte Regine Aeppli stets das Ziel vor Augen, jedem Kind im Kanton Zürich gute Bildungschancen zu ermöglichen. Dass Bildung noch immer stark vom Status der Eltern abhängt, war und ist für sie stets Ansporn zum Handeln. In den letzten Jahren wurden auch die Bemühungen im Bereich der Frühförderung verstärkt, damit Kinder ihre Schullaufbahn mit intakten Chancen beginnen können. Regine Aeppli zeigte, dass man über Chancengleichheit nicht nur reden, sondern konkret etwas dafür tun kann. Engagiert kämpfte sie auch unter widrigen Umständen für genügend Mittel für das Bildungswesen.
Die SP Kanton Zürich ist Regine Aeppli zu grossem Dank verpflichtet und nimmt ihren Entscheid, bei den Gesamterneuerungswahlen 2015 nicht mehr zur Wahl anzutreten, mit Respekt zur Kenntnis. Während ihrer gesamten politischen Laufbahn war Regine Aeppli immer eine engagierte und versierte Diskussionspartnerin, die sich auch in den Dossiers ihrer Ratskolleginnen und -kollegen bestens auskannte und stets das Gemeinwohl und den sozialen Ausgleich im Fokus hatte. Als Kantonsrätin, Nationalrätin und in den 11 Jahren als Regierungsrätin blieb Regine Aeppli ihren Grundwerten treu, die sie einst in die SP geführt hatten. Im vergangenen Februar zitierte sie mit Überzeugung den früheren Parteipräsidenten Helmut Hubacher: „Die SP ist Frostschutz gegen die soziale Kälte.“