6000 gültige Unterschriften braucht es für das Zustandekommen einer kantonalen Initiative. Dass die Elternzeit-Initiative fast doppelt so viele Unterschriften auf sich vereinen kann, zeigt, wie sehr das Thema der Bevölkerung unter den Nägeln brennt.
«Heute erhalten Väter bei der Geburt ihres Kindes gerade einmal einen Tag frei – gleich viel wie für einen Umzug. Damit ist die Schweiz das familienpolitische Schlusslicht aller OECD-Staaten», ergänzt Priska Seiler Graf, Nationalrätin und Co-Präsidentin der SP Zürich. «Dass im Nationalrat selbst bescheidene vier Wochen Vaterschaftsurlaub chancenlos waren, zeigt, dass sich das auf nationaler Ebene in absehbarer Zeit auch nicht ändern wird. Darum ist es nun an fortschrittlichen Kantonen wie Zürich, hier voranzugehen», so Seiler Graf weiter.
Elternzeit ist für alle ein Gewinn
Die am 14. September 2019 lancierte kantonale Elternzeit-Initiative fordert je 18 Wochen bezahlte Elternzeit für Mütter und Väter im Kanton Zürich. Das ermöglicht allen Beteiligten einen guten Start ins gemeinsame Familienleben, wirkt der Diskriminierung von Frauen mit und ohne Kinderwunsch auf dem Arbeitsmarkt entgegen und ist obendrein dank höherer Arbeitsplatzzufriedenheit und Frauenerwerbsquote auch für die Wirtschaft ein Gewinn.
Eine Elternzeit ist aber insbesondere auch für die Kinder ein Gewinn, wie SP-Nationalrätin Min Li Marti festhält: «Es ist nachgewiesen, dass es die Beziehung zwischen Vätern und Kindern stärkt, wenn sie gerade am Anfang mehr Zeit miteinander verbringen können. Die Elternzeit ist daher auch im Interesse des Kindeswohls.»