Die Zürich Versicherung stellt in Langnau am Albis 284 Mietparteien auf die Strasse. Innert sechs Monaten sollen sie ihr Zuhause verlassen – oder einen Knebelvertrag unterschreiben. Die SP fordert die Eigentümerin dazu auf, diese rücksichtslose Massenkündigung zurückzunehmen und die notwendigen baulichen Massnahmen sozialverträglich umzusetzen.
Bereits seit Jahren plant die Zürich Versicherung offenbar die Renovation und Verdichtung ihrer Vita-Siedlung in Langnau am Albis. Nun soll es plötzlich schnell gehen: in nur gerade sechs Monaten sollen alle 284 Mietparteien ihr Zuhause verlassen. Eine Verlängerung um ein Jahr erhält nur, wer einen Knebelvertrag unterschreibt und sich dazu verpflichtet, keine rechtlichen Schritte einzuleiten.
SP-Kantonsrat Jonas Erni aus dem betroffenen Bezirk Horgen kritisiert: «Die Massenkündigungen in der Vita-Siedlung sind ein inakzeptabler Affront gegenüber der langjährigen Mieterschaft. Es ist nicht hinnehmbar, dass nach jahrelangen Ankündigungen nun innerhalb weniger Monate hunderte von Menschen ihre Wohnungen verlieren sollen. Dieses Vorgehen widerspricht dem Fairnessprinzip und der sozialen Verantwortung der Vermieterin gegenüber den Bewohnerinnen und Bewohnern und kann so nicht hingenommen werden.»
Es braucht dringend einen stärkeren Wohnschutz
Die Vita-Siedlung in Langnau am Albis ist der neuste Fall in einer ganzen Reihe von Leerkündigen im Kanton Zürich, die mit Sanierungsarbeiten begründet werden. Anstatt diese mieter:innenfreundlich umzusetzen, stellen die Eigentümer:innen ihre Mietenden auf die Strasse, um die Wohnungen anschliessend zu höheren Preisen neu vermieten zu können. Durch solche Leerkündigungen verlieren immer mehr Menschen im Kanton Zürich ihr Zuhause. Um dieser gefährlichen Entwicklung Einhalt zu gebieten, braucht es dringend einen besseren Schutz der Mietenden.
Genau das ist das Ziel der Wohnschutz-Initiative von SP, Mieter:innenverband und weiteren Partner:innen, wie Michèle Dünki-Bättig, Co-Präsidentin der SP Kanton Zürich, erklärt: «Die Wohnschutz-Initiative gibt den Gemeinden Werkzeuge in die Hand, um unnötige Abrisse und Sanierungen unattraktiv zu machen. Für Hausbesitzende wird es dadurch wieder interessanter, sorgsam mit ihren Liegenschaften und ihren langjährigen Mietenden umzugehen.»