Mit der kantonalen Volksinitiative «Bezahlbare Kinderbetreuung für alle» soll ein Betreuungsfonds eingeführt werden, der Eltern bei der Kinderbetreuung entlastet. Familien werden in der Schweiz im Vergleich zu anderen Ländern deutlich stärker zur Kasse gebeten, was Kinderbetreuung in Krippen und Kinderhorten anbelangt. Hinzu kommen grosse Unterschiede zwischen den Gemeinden.
Familien der Zürcher Landgemeinden werden deutlich weniger entlastet als solche in der Stadt Zürich. Der Betreuungsfonds würde Abhilfe schaffen und Eltern im ganzen Kanton entlasten. Zudem würden die Eltern dabei unterstützt, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen. Es würde ein geeignetes Instrument geschaffen, um dem Fachkräftemangel in der Schweiz entgegenzuwirken. Das Modell des Betreuungsfonds’ hat sich in der Schweiz seit Jahren bewährt: im Kanton Waadt seit 2006, in Fribourg seit 2011, in Neuenburg seit 2012.
Die letzten Zahlen des Amtes für Jugend und Berufsbildung stammen aus dem Jahr 2013: Im Jahr 2012 existierten für 194 000 Kinder im Kanton 28 000 Betreuungsplätze, die von 40 000 Kindern genutzt wurden. Bei der Finanzierung gibt es grosse Unterschiede zwischen den Gemeinden. Die Stadt Zürich finanziert rund 70% der Kosten aller Plätze für 40% der in der Stadt wohnhaften Kinder. Im Vergleich zu anderen Ländern werden in den Gemeinden im Kanton Zürich hohe Beiträge von den Eltern verlangt. Die hohen Preise sind für Familien mit mehreren Kindern eine grosse Belastung. Viele können sich diese externe Kinderbetreuung nicht leisten und betreuen ihre Kinder selber. Dies hat negative Auswirkungen auf die Berufstätigkeit, vor allem der Frauen.
Entgegen dem Entscheid der Mehrheit der Kommission für Bildung und Kultur sagt die SP deshalb Ja zur Volksinitiative «Bezahlbare Kinderbetreuung für alle».