Die Enttäuschung war gross, als der Regierungsrat im Juni letzten Jahres bekannt gab, dass entgegen seinem Versprechen mit dem Bau des PJZ doch nicht das gesamte Kasernenareal frei werde. Heute präsentierten Regierungs- und Stadtrat vielversprechende Eckpunkte des Masterplans – zumindest für die Kasernenwiese und die Zeughäuser. Ein nicht gewinnorientierter, für alle zugänglicher Arbeits-, Begegnungs- und Erholungsort entspricht dem aus dem Mitwirkungsprozess klar hervorgegangenen Wunsch nach einem Gegenpool zur Europaallee.
Die SP begrüsst ausdrücklich die für die Zeughäuser vorgesehene vielfältige kulturelle, kleinbetriebliche und soziale Nutzung, die dafür in Aussicht gestellte Abgabe des Zeughausareals im Baurecht an die Stadt Zürich sowie das Bekenntnis zu einem zentralen, stadtteilverbindenden Freiraum auf der Kasernenwiese.
Unverständlich ist hingegen, dass die Polizeikaserne nach wie vor polizeilich genutzt werden soll. Logisch wäre, dass die Leitung der Kantonspolizei zumindest in unmittelbarer Nähe des PJZ angesiedelt wird. Hier hat der Kanton im Mitwirkungsprozess nicht mit offenen Karten gespielt und im Alleingang entschieden, dass die Kantonspolizei in der Polizeikaserne verbleiben solle. Auch die Nutzung der Militärkaserne stand plötzlich nicht mehr zur Debatte. Die vorgesehene Verwendung der Militärkaserne als Bildungszentrum für Erwachsene ist zwar eine prüfenswerte Idee, die SP kritisiert aber, dass über dieses Vorhaben nicht von Beginn weg informiert wurde.
Die SP fordert für das Kasernenareal:
- Das provisorische Polizeigefängnis muss verschwinden damit die Kasernenwiese als Ganzes der Öffentlichkeit zur Verfügung steht. Die Bewilligung für das Gefängnis läuft Ende 2016 zum dritten Mal aus. Die SP ist dezidiert der Meinung, dass der Kanton umgehend mit der Suche nach einem alternativen Standort beginnen muss.
- Nicht nur in der Militärkaserne, sondern auch in der Polizeikaserne braucht es zwingend eine öffentliche Erdgeschossnutzung.
- Das ganze Kasernenareal muss von polizeilicher Nutzung befreit werden.
- Die Zeughäuser müssen umgehend baulich instand gesetzt werden, damit sie wie vorgesehen für Gewerbe, Kultur und soziale Einrichtungen genutzt werden können.