Die finanzielle Situation des Kinderspitals und des Spitals Wetzikon zeigt, dass die heutige Spitalfinanzierung gescheitert ist. Die Unterstützung des Kinderspitals ist deshalb richtig. Auch in Wetzikon und Umgebung braucht es weiterhin eine gute medizinische Grundversorgung. Um diese sicherzustellen, muss die Gesundheitsdirektion auch vermehrt in der regionalen, ambulanten Grundversorgung Verantwortung übernehmen.
Wie der Regierungsrat am Donnerstag bekanntgab, gewährt er dem Kinderspital eine Erhöhung des Kantonsdarlehens um 100 Millionen Franken und spricht für das Jahr 2024 eine Subvention von maximal 35 Millionen Franken. Dieser Schritt ist begrüssenswert: Das Kinderspital ist für die medizinische Versorgung im Kanton Zürich – und darüber hinaus – unerlässlich.
Gleichzeitig zeigt die finanzielle Situation des Kinderspitals und des Spitals Wetzikon aber auch einmal mehr die grossen Probleme der mit der KVG-Revision 2009 eingeführten neue Spitalfinanzierung. «Die neue Spitalfinanzierung zwingt die Kantone dazu, ihre Spitalplanung an isolierten Wirtschaftlichkeits- und Kosteneffizienzfaktoren zu orientieren,» so SP-Kantonsrätin Brigitte Röösli. «Dabei müsste neben der Kosteneffizienz eines Spitals auch seine Rolle in der regionalen Grundversorgung gewichtet werden.»
Sofern das Spital Wetzikon nicht weiter als Spital betrieben werden kann, muss die Gesundheitsdirektion deshalb zusammen mit dem Spital und den Grundversorgern der Region die intensive Prüfung von integrierten Versorgungsnetzwerken – z.B. mit einem ambulanten Gesundheitszentrum zur regionalen Primärversorgung – vorantreiben. Die SP hat bereits im Februar 2023 ein entsprechendes Postulat für «Gesundheitszentren Plus» eingereicht.