Um im ganzen Kanton eine koordinierte und qualitativ hochstehende Gesundheitsversorgung sicherzustellen, braucht es einen Zürcher Spitalverbund. Zudem gehören systemrelevante Spitäler wie das Kinderspital in öffentliche Hand. Die SP hat deshalb am Montag zwei Motionen im Kantonsrat eingereicht.
Die jüngste Finanznot des Regionalspitals Wetzikon und des Kinderspitals Zürich hat klar gezeigt, dass in der Zürcher Spitallandschaft ein grosser Handlungsbedarf herrscht.
Erstens braucht es in der Spitalplanung mehr kantonale Koordination. Erforderlich ist eine kantonale Spitalplanung, die für ein koordiniertes und qualitativ hochstehendes Spitalangebot sorgt. Dazu gehören hochspezialisierte Universitätsspitäler mit Forschung und Lehre ebenso wie ambulante Gesundheitszentren zur regionalen Primärversorgung.
Ein Zürcher Spitalverbund, den die SP mit einer heute eingereichten Motion fordert, würde genau dies ermöglichen. Er würde nicht nur eine für alle zugängliche ambulante und stationäre Grundversorgung, sondern auch die spezialisierten und hochspezialisierten medizinischen Leistungen sichern. «Ein Zürcher Spitalverbund aller öffentlich-rechtlichen und/oder im Besitz der Gemeinden stehenden Spitäler würde die dringend nötige Koordination bei der Spitalplanung übernehmen, so wie das beispielsweise der ZVV beim Verkehr tut. Der ZVV sorgt dafür sorgt, dass nicht zwei Unternehmen die gleiche Strecke bedienen, aber alle Regionen möglichst gut versorgt werden und er entscheidet, ob es dafür eine S-Bahn oder einen Bus braucht. Das muss auch in der Gesundheitsversorgung möglich sein», erklärt Pia Ackermann, SP-Kantonsrätin und Gesundheitspolitikerin.
Zweitens gehören systemrelevante Spitäler in öffentliche Hand. Dies trifft auf das Kinderspital Zürich in besonderem Masse zu. Es ist weit über den Kanton Zürich hinaus ein unverzichtbarer Bestandteil der medizinischen Akutversorgung in der Kinder- und Jugendmedizin und als Universitäts-Kinderspital des Kantons ein zentraler Bestandteil für Forschung und Lehre sowie die Aus- und Weiterbildung von Kinderärzt:innen. «Es ist jedoch stossend, wenn der Staat die Eleonorenstiftung als private Organisation aufgrund der Systemrelevanz des Kinderspitals finanziell mit enormen Summen unterstützen muss, ohne gleichzeitig die Ausrichtung und die Strategie, die Geschäftsführung und die Governance dieser Organisation beeinflussen zu können», sagt SP-Co-Fraktionspräsidentin Sibylle Marti.
Aus diesem Grund hat die SP heute eine zweite Motion eingereicht, mit welcher der Regierungsrat beauftragt werden soll, mit der Eleonorenstiftung in Verhandlung zu treten und die notwendigen rechtlichen und finanziellen Massnahmen zu ergreifen – mit dem Ziel, das Kinderspital in kantonale Trägerschaft zu überführen. Damit wird künftig verhindert, dass das finanzielle Risiko dieses systemrelevanten Spitals beim Staat, die Entscheidungsgewalt aber in den Händen einer privaten Organisation liegt.