Schlechter Finanzausgleich für den Kanton Zürich, zu hohe Krankenkassenprämien in unserem Kanton, Vorfinanzierung der Durchmesserlinie (kriegen wir das Geld mit Zins und Zinseszins zurück?), und jetzt der Flugplatz Dübendorf. Wir können dieses Postulat nicht einfach abschreiben. Da würden wir uns ins eigene Fleisch schneiden. Vielen kommt die Meldung aus Bern für eine aviatische Zukunft des Flugplatzes Dübendorf wie ein Diktat des Bundesrates vor, explizit von VBS und UVEK. Was in den letzten Tagen ruchbar wurde, dass der Bund auf dem 230 ha grossen Gelände in Dübendorf weiterfliegen will, dass er das Glatttal für Geschäftsfliegerei und Leichtaviatik öffnen will, stösst den Kanton Zürich, die ganze immissionsgeplagte Region und die Anrainergemeinden vor den Kopf. Vielleicht lebt der Bund ja nach der Devise von Konrad Adenauer, der einst meinte: Machen wir uns erst einmal unbeliebt, dann werden wir ernst genommen!
Der Regierungsrat sieht das ehemalige Flugplatzareal als strategische Landreserve für Sondernutzungen mit grösserem Flächenbedarf und mit kantonaler bzw. nationaler Bedeutung; und eben nicht für eine aviatische Nutzung:
Stichwort Innovationspark, Infrastrukturen von nationaler und internationaler Bedeutung, Wirtschafts- und Forschungszentren, ausgewogenen durchmischte Wohnnutzung, Erholungsraum und Naturräume, aber keine Auslagerung der Kleinfliegerei von Kloten nach Dübendorf. Die Region hat bereits genug Fluglärm und mit der Auslagerung von Flugbewegungen nach Dübendorf erhöhten sich die Kapazitäten am Airport Kloten. Brauchen wir das? Nein! Und es ist auch nicht nötig, denn die Bewegungszahl ist am Flughafen von Februar 2012 bis Februar 2013 um über 6 % gesunken. Wenn sich dieser Trend heuer fortsetzt, dann werden es bald nur noch 250’000 Flugbewegungen sein, soviele, wie es die SP bereits vor bald 15 Jahren als Höchstzahl forderte.
Das Ganze wird auch nicht rentieren. Der Bund meint wahrscheinlich, der Fluglatz Dübendorf sei eine Eier legende Woll-Milch-Sau, die noch Trüffel findet. Gemäss Abklärungen, die im Rahmen einer Testplanung durchgeführt wurden, müssten für den nicht-defizitären Betrieb der Piste mindestens 40’000 Flugbewegungen erfolgen.
Dass vom Flughafen Zürich keine Auslagerung der Flüge nach Dübendorf vorgenommen werden soll, heisst es im Originaltext des SP-Postulats. Darum konnten wir im Kantonsrat diesen Vorstoss nicht einfach abschreiben, und so tun, als wäre alles in Butter Der Kanton Zürich muss sich wehren! Die SP unterstützte deshalb am Montag im Zürcher Parlament den Antrag der FDP auf einen Ergänzungsbericht zum Geschäft, damit der Bund merkt, dass er nicht einfach schalten und walten kann, wie er will. Mit einer Verlagerung der Kleinfliegerei nach Dübendorf könnte nämlich die Kapazität von Zürich Kloten massiv gesteigert werden. Die SP will keine 2. Fluglärmfront!