Geschätzte Regierungsrätinnen, geschätzte Regierungsräte
Wir wenden uns an Sie betreffend der «Operation Papyrus». Die «Operation Papyrus» ist ein umfassendes Programm zur Regularisierung von Sans-Papiers und zur Eindämmung der Schwarzarbeit. Die «Operation Papyrus» wurde auf Wunsch der Genfer Regierung und in Zusammenarbeit mit dem Staatssekretariat für Migration in Genf durchgeführt. In Genf haben 590 Personen im Rahmen der «Operation Papyrus» eine Aufenthaltserlaubnis erhalten.
In Zürich leben schätzungsweise 28’000 Sans-Papiers, davon sind rund ein Zehntel Kinder. Diese Kinder sieht man nicht auf Spielplätzen, zu gross ist die Angst der Eltern, dass sie auffliegen. Zu Hause lebt die Familie auf engem Raum, manchmal nur in einem Zimmer, wo die Kinder sich ruhig verhalten müssen. Die Situation ähnelt derjenigen der versteckten Kinder der Arbeiter mit Saisonnierstatut.
Die «Operation Papyrus» basiert auf geltendem Ausländerrecht. Ein Gesuch stellen kann, wer schon zehn Jahre ununterbrochen hier gelebt hat. Für Familien mit schulpflichtigen Kindern sind es acht Jahre. Zudem kann nur ein Gesuch stellen, wer eine Landessprache spricht, nicht vorbestraft ist und einen guten finanziellen Leumund hat.
Uns erscheint die «Operation Papyrus» als gute und praktische Lösung. Wir sind der Ansicht, dass wir den Status der Illegalen regularisieren sollten, anstatt so zu tun, als existierten sie nicht. Aus diesem Grund möchten wir den Regierungsrat bitten, sich mit dem Staatssekretariat für Migration in Verbindung zu setzen um sich über eine mögliche Umsetzung im Kanton Zürich zu informieren.
Freundliche Grüsse
Chantal Galladé, Nationalrätin
Daniel Jositsch, Ständerat
Andrea Arezina, Co-Präsidentin a.i. SP Kanton Zürich