Die Pandemie hat uns fest im Griff. Die Situation präsentiert sich jedoch unterschiedlich dramatisch in Europa. In Portugal spielt sich zurzeit eine Tragödie ab. Gemessen an der Bevölkerungszahl gehören die Ansteckungszahlen derzeit zu den höchsten weltweit.
Nach Behördenangaben stehen nur noch ganz wenige Intensivbetten zur Verfügung. Die Rettungsdienste sind völlig überlastet, in den Krankenhäusern stehen alle Abteilungen und Fachkräfte unter enormem Druck. Die Menschen sind verzweifelt. Vor dem Nationalspital Santa Maria in Lissabon stauen sich die Krankenwagen. Die Notfälle werden dort bereits triagiert. Manche Menschen dürfen rein, andere nicht.
Das Land ist besonders stark von der höher ansteckenden Virusvariante aus Großbritannien betroffen. Die Kurve der neuen Infektionen zeigt nur noch nach oben, ebenso die der Zahl der Verstorbenen. Letzten Donnerstag wurden in dem Land mit 10.3 Millionen Einwohner*innen 16 423 Neuinfektionen (dies entspricht 119.16 pro 100000, in der Schweiz sind es 22.92) und 303 weitere Corona-Tote registriert. Deutschland und Österreich haben beschlossen, Portugal zu helfen. Deutschland schickt Ärzt*innen und Material, Österreich will Intensivpatient*innen aufnehmen.
In der Schweiz leben über eine Viertel Million Portugies*innen. Auch im Kanton Zürich sind die portugiesischen Arbeiter*innen omnipräsent. Sie sind eine der grössten ausländische Gemeinschaften und sie bilden einen wesentlichen Bestandteil unserer Gesellschaft und Wirtschaft.
Portugal soll nicht nur als geliebte Feriendestination in unserer Agenda stehen. In diesem Moment der Not fordern wir den Regierungsrat auf, Portugal dringend humanitäre Hilfe zu leisten. Die SP findet es ein Gebot der Stunde gegenüber der portugiesischen Bevölkerung ein Zeichen der Solidarität zu setzen, zum Beispiel durch die Aufnahme von Intensivpatienten aus Portugal. In einer vergleichbaren Situation wären wir mit Sicherheit dankbar für ähnliche Unterstützung und Hilfe. Denn nur gemeinsam und solidarisch können wir die Pandemie besiegen.