SP reicht Massnahmenpaket gegen Lehrpersonenmangel ein

Der drohende Lehrpersonenmangel zeichnete sich seit Jahren ab. Die Bildungsdirektion blieb trotzdem untätig. Damit die Ursachen des Lehrpersonenmangel endlich angegangen werden, hat die SP ein Massnahmenpaket mit konkreten Lösungsvorschlägen im Kantonsrat eingereicht.

Ungefähr 400 Personen ohne Lehrdiplom starten in diesen Wochen als Lehrer:innen in den Zürcher Schulen. Ohne diese ausserordentliche Massnahme hätten viele Schulen im Kanton ihre offenen Stellen auf Anfang Schuljahr nicht mehr besetzen können. Es ist der vorläufige Höhepunkt des sich seit Jahren zuspitzenden Lehrpersonenmangels.

«Dass wir den Schulbetrieb nur noch mit Lehrpersonen ohne Lehrdiplom aufrechterhalten können, ist ein Armutszeugnis für die Zürcher Bildungspolitik. Bildungsdirektorin Silvia Steiner muss endlich die Ursachen des Lehrpersonenmangels angehen! Sonst müssen am Ende unsere Kinder den Schlamassel ausbaden», so Priska Seiler Graf, Co-Präsidentin der SP Kanton Zürich.

Dass wir den Schulbetrieb nur noch mit Lehrpersonen ohne Lehrdiplom aufrechterhalten können, ist ein Armutszeugnis für die Zürcher Bildungspolitik.

Priska Seiler Graf, Co-Präsidentin SP Kanton Zürich.

Um die Ursachen des Lehrpersonenmangels anzugehen, hat die SP ein Massnahmenpaket im Kantonsrat eingereicht. Dieses umfasst sechs konkrete Vorstösse:

  • Damit sie sich wieder stärker auf das Unterrichten konzentrieren können, müssen die Lehrpersonen in administrativen Belangen entlastet werden. Für die Mehrkosten soll der Kanton die Schulgemeinden entschädigen.
  • Um erfahrene Lehrpersonen im Beruf zu halten und der steigenden Belastung durch den neuen Berufsauftrag gerecht zu werden, braucht es mehr Entlastungslektionen ab dem 50. Lebensjahr.
  • Um das chronische Überstundenproblem im Lehrberuf zu bekämpfen, brauchen unsere Lehrpersonen mehr Arbeitszeit pro Wochenlektion. Deshalb soll der sogenannte Lektionenfaktor von 58 auf 62 Stunden angehoben werden.
  • Damit sie den gestiegenen Anforderungen gerecht werden und ihren Lehrpersonen möglichst viel Unterstützung bieten können, brauchen die Schulleitungen mehr Ressourcen.
  • Um die Lehr- und Lernbedingungen besser an die Schüler:innen anpassen zu können, sollen Klassengrössen und -zusammensetzungen flexibler gestaltet werden können.
  • Um vermehrt auch Wiedereinsteiger:innen für den Lehrberuf zurückzugewinnen, soll der Kanton zusammen mit den anderen beteiligten Akteuren eine entsprechende Kampagne starten.

«Mit unserem Massnahmenpaket legen wir konkrete Lösungsansätze gegen den Lehrpersonenmangel auf den Tisch», so SP-Kantonsrätin Carmen Marty Fässler. «Nun muss die Bildungsdirektion an die Arbeit gehen. Unsere Kinder und ihre Lehrpersonen verdienen nachhaltige Lösungen – nicht nur Notfallübungen. Wir müssen der Bildung Sorge tragen, die Folgekosten einer vernachlässigten Bildung werden immens.»

Vorstösse des Massnahmenpakets

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