Vor zwei Wochen wurde bekannt, dass SVP-Regierungsrätin und Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli es abgelehnt hat, schwerverletzten, kranken Kindern aus Gaza die medizinische Behandlung in Zürich zu ermöglichen. Die Begründung dafür tönt formalistisch und ist nicht nachvollziehbar.
Die dramatischen Bilder aus dem Gazastreifen zeigen: Gerade Kinder leiden unter den katastrophalen humanitären Bedingungen. Besonders hart trifft es kranke oder verletzte Kinder, die dringend auf medizinische Hilfe angewiesen sind und diese dort nicht erhalten können. Daran ändern auch die Ereignisse der letzten Tage nichts. Die Region ist und bleibt unsicher, die medizinische Versorgung vor Ort ist nicht möglich.
Deshalb ist es folgerichtig, dass die Schweiz mit ihrer hervorragenden medizinischen Infrastruktur und als Mitgliedstaat der Kinderrechtskonvention einen Beitrag leistet, um das Leid dieser Kinder zu lindern. So sollen gemäss Bundesrat 20 Kinder in die Schweiz geholt und hier in unseren Spitälern gepflegt werden.
Der Bund hat aber keine eigenen Spitäler, weshalb er auf die Zusammenarbeit mit den Kantonen angewiesen ist. Gemäss Medienberichten haben die Kantone Basel-Stadt, Tessin, Wallis und Genf bereits zugesagt. Nur der Kanton Zürich, der bevölkerungsreichste Kanton, der über eine einzigartige Spitzenmedizin verfügt, hat das bisher abgelehnt. Der Kanton Zürich verfügt mit dem Kinderspital Zürich über das grösste Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin in der Schweiz und bietet medizinische Versorgung auf höchstem internationalem Niveau.
Dass ausgerechnet Zürich diesen Kindern die Türe des Kinderspitals verschliesst, ist absolut unverständlich, zumal der Kanton über die finanziellen und medizinischen Möglichkeiten verfügen würde.
Die Online-Petition «Verletzte Kinder aus Gaza behandeln – auch im Kanton Zürich»! haben in kürzester Zeit bereits über 42’000 Menschen unterzeichnet. Im Namen all dieser Menschen
fordern wir den Regierungsrat des Kantons Zürich auf, diesen unverständlichen Entscheid der Gesundheitsdirektorin sofort zurückzunehmen und die medizinische Behandlung von Kindern aus Gaza zu ermöglichen.
Es ist zudem kein Entscheid, der auf die lange Bank geschoben werden kann, weshalb wir erwarten, dass der Regierungsrat noch diesen Mittwoch entscheidet – zu Gunsten der Aufnahme verletzter Kinder aus Gaza.
Wir werden die Petition morgen einreichen.
